Die imperiale Schlossanlage Schönbrunn mit ihren Nebengebäuden und dem weitläufigen Park zählt aufgrund ihrer langen und recht bewegten Geschichte zu den bedeutendsten Kulturdenkmäler Österreichs. Das gesamte denkmalgeschützte Ensemble, zu dem das Schloss, der Park mit seinen zahlreichen Parkbauten, Brunnen und Figuren wie auch der Tiergarten als ältester der Welt zählt, wurde Ende 1996 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Seit Maximilian II. im Besitz der Habsburger, ging die Schlossanlage nach dem Ende der Monarchie 1918 als Staatseigentum in den Besitz der Republik über und wurde von der Schlosshauptmannschaft Schönbrunn verwaltet. 1992 wurde die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges. m. b. H. gegründet und mit der Verwaltung des Schlosses in Form eines modernen, privatrechtlich organisierten Managements betraut. Die Aufgaben der Gesellschaft umfassen neben der Nutzung der vielen Ressourcen für ein adäquates kulturelles und touristisches Angebot auch die Verpflichtung, dieses einzigartige historische und kunsthistorische Juwel zu erhalten und zu revitalisieren. Erhaltung und Erneuerung als vorrangige Aufgaben müssen ohne staatliche Zuschüsse aus den eigenen Mitteln der Gesellschaft finanziert werden. Die Entstehung des Tiergartens Schönbrunn geht auf Maria Theresia und ihren Gemahl Franz Stephan von Lothringen zurück. Franz Stephan von Lothringen, der 1745 als Franz I. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nationen gewählt worden war, beauftragte den ebenfalls aus Lothringen stammenden Architekten Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey mit dem Entwurf für eine Menagerie im Park der neuen Habsburg-Lothringischen Sommerresidenz Schönbrunn. Die Anlage bestand aus zwölf Gehegen mit jeweils gleich großen Tierhäusern und einem Verwaltungsgebäude mit einem vorgelagerten Gartenteil (alles zusammen später als "Logenkreis" bezeichnet). Dazu kam ein Teich und zwei Höfe mit weiteren Gebäuden. Das Ensemble war vom übrigen Schlossgarten und den anderen benachbarten Grundstücken durch eine Mauer getrennt. Im Sommer 1752 wurde es nach etwa einjähriger Bauzeit mit Tieren besetzt und Besuchern vorgestellt. Der als Frühstücksraum und Salon konzipierte achteckige Pavillon im Zentrum der Anlage wurde erst 1759 fertiggestellt. Er stellt bis heute das historisches Kernstück des Tiergartens dar. Seit 1949 wird er als Restaurant genutzt.