Im Südosten Bayerns, im Berchtesgadener Land liegt der langgestreckte, von hohen Bergen wie dem Watzmann umgebene Königssee, der zur Gemeinde Schönau a. Königssee gehört. Gespeist wird der Königssee im wesentlichen durch den südöstlich gelegenen Obersee. Während der letzten Eiszeit wurde dieser tiefe See von Eisströmen gebildet. Die Schönheit des Sees und seines Ufers gaben den Ausschlag für den Nationalpark Berchtesgaden, der auch einen Großteil des Sees umfasst. Der Name kommt wohl nicht von "König", da das Gebiet bis 1810 nicht zu einem Königreich gehörte. Dagegen taucht in historischen Quellen mehrfach der männliche Vorname Kuno auf, und der See hieß früher Kunigsee. Der See fließt durch die Königsseer Ache, Berchtesgadener Ache und Königsseeache zur Salzach ab. Im Westen öffnet sich zur Ostwand des Watzmann das tief eingeschnittene Eistal, dort befindet sich auch die berühmte Eiskapelle, eine Eisgrotte (vom Eisbach – siehe unten – gebildet) in einem Lawinenschneekegel. Einen schönen Blick auf den See hat man vom Feuerpalven, der Archenkanzel, dem Malerwinkel und dem Aussichtspunkt an der Rabenwand. Die Ansicht des Königssees vom Malerwinkel aus war und ist sehr beliebt und hat das klassische Bild vom Königssee in besonderer Weise geprägt. Das Kehlsteinhaus am Obersalzberg, vom Königsseer Parkplatz aus sichtbar, in der NS-Zeit auch Teehaus am Kehlstein oder später fälschlicherweise auch D-Haus (Diplomatenhaus) genannt, im Englischen unter Eagle's Nest bekannt, wurde unter der Regie von Martin Bormann geplant und gebaut. Zum Einsatz kamen vor Kriegsbeginn vor allem deutsche, später auch tschechische und italienische Facharbeiter. Das Kehlsteinhaus wurde im Namen der NSDAP Adolf Hitler zu seinem 50. Geburtstag (1939) geschenkt. Unter anderem war es zur Bewirtung von offiziellen Gästen gedacht. Hitler selbst war nur etwa zehn Mal (die Zahlen schwanken zwischen fünf und dreizehn Mal) zu Besuch auf dem Kehlsteinhaus, da ihm die Ausflüge dorthin zu lang und riskant waren. Vor allem kritisierte er, dass der Aufzugsschacht nicht sicher gegen Blitzeinschläge sei; auch einem Überraschungsangriff der Alliierten mit Bombern wäre man schutzlos ausgeliefert gewesen. Beim Fliegerangriff der Alliierten auf den Obersalzberg schließlich am 25. April 1945 war das Kehlsteinhaus eines der Hauptziele. Es wurde jedoch aufgrund der exponierten Lage im Hochgebirge nicht getroffen.