Bozen ist die Landeshauptstadt Südtirols, einer autonomen Provinz in Italien, und als solche Sitz der Südtiroler Landesregierung und des Südtiroler Landtags. Bozen ist in fünf Stadtteile aufgeteilt, die wiederum mehrere historische Stadtteile und ehemals selbstständige Gemeinden darstellen oder enthalten. Der Talkessel von Bozen war im frühen Mittelalter wegen seiner Sümpfe und häufigen Überschwemmungen unbewohnbar. Es gab jedoch schon zu Römerzeiten neben einer Straßenstation namens Pons Drusi (benannt nach Drusus, der auf seinem Germanienfeldzug vermutlich hier vorbeigekommen ist) eine Siedlung in der Umgebung des heutigen Domes, wo man Reste einer frühchristlichen Kirche und einiger Gebäude aus dieser Zeit gefunden hat. Der Dom Maria Himmelfahrt, auch bekannt als Pfarrkirche oder Propsteikirche Maria Himmelfahrt wurde 1180 geweiht und war im romanischen Stil errichtet. Der Legende nach hat ein Bozner Fuhrmann an dieser Stelle ein wundersames Gnadenbild der Muttergottes gefunden. Diese Liebe Frau vom Moos soll im Sumpfland des Eisacks gelegen sein. der damals wesentlich näher am heutigen Dom lag. Diese Statue, die aus dem 12. Jahrhundert stammt, befindet sich heute in der der barocken Gnadenkapelle östlich, hinter dem Hochaltar der Kirche. Historisch wurde die mittelalterliche Kirche auf den Resten einer frühchristlichen Kirche aus dem 6. Jahrhundert errichtet. Diese Siedlung hieß wahrscheinlich Bauzanum, wohl nach einem der ersten Bewohner, der Bauzus oder so ähnlich geheißen hat. Die Militärstation lag wahrscheinlich an der Brücke über den Eisack, in der Nähe der heutigen Ortschaft Kardaun, von dort ging die Straße über Rentsch auf den Ritten. Die Siedlungen im Tal wurden während der Völkerwanderung zugunsten befestigter Anlagen an erhöhter Stelle aufgegeben. In jener Zeit hat es vermutlich auf dem Virgl eine Burg namens Bozen gegeben. Für diese Burg ist ab dem 7. Jahrhundert ein bairischer Graf von Bozen bekannt. Davor war die Gegend von romanisierten Rätern bewohnt und stand zeitweise unter dem Einfluss der Langobarden. Hier hat auch Herzog Tassilo III. die Gründung des Klosters Innichen beschlossen. Zeugnis davon gibt freilich nur mehr die Vigiliuskirche am Virgl, die aus jener Zeit stammt und somit die älteste bestehende Kirche im Raum Bozen ist. Ihr Name weist darauf hin, dass die Kirche von Romanen oder Langobarden errichtet wurde, da der Heilige Vigilius ein Bischof von Trient war. International ist Bozen besonders durch die Entdeckung des Ötzi in den Südtiroler Alpen bekannt geworden, der im Südtiroler Archäologiemuseum aufbewahrt wird. Die Schausammlung des Südtiroler Archäologiemuseums dokumentiert die gesamte Geschichte Südtirols von der Alt- und Mittelsteinzeit (15.000 v.Chr.) bis zur Karolingerzeit (um 800 n.Chr.). Eingefügt in den historischen Rahmen bilden der Mann aus dem Eis und seine Beifunde den zentralen Ausstellungskomplex. Modelle, Rekonstruktionen, Raumbilder und Videos geben auf anspruchsvolle und gleichzeitig unterhaltsame Weise einen Einblick in die Vergangenheit.